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Die „Tour de Mur“
19.-23. Mai 2001

Einen guten Griff hatten wir mit dem Mur-Radweg getan. Aber nicht nur mit der Wahl des Zieles, sondern auch mit dem Termin. Fünf Tage begleitete uns herrlichster Sonnenschein auf unserer Reise von St. Michael im Lungau bis ins steyerische Bad Radkersburg.
Leider mussten wir gleich zum Auftakt den ersten Unfall bei unseren Radfahrten in Kauf nehmen. Christa Weber stürzte bereits nach wenigen Kilometern an einem schräg verlaufenden Bahnübergang und verletzte sich so stark, dass sie ins Krankenhaus musste. Jeder Radfahrer weiß, wie schnell das passieren kann. Nachträglich nochmals an dieser Stelle „Gute Besserung“. Nur wer nicht aufsteigt, kann nicht herunterfallen.
Trotzdem setzten wir die Fahrt fort und rasch stellte sich die übliche gute Stimmung ein. Spätestens am Abend in Scheifling wurden die letzten trüben Gedanken verblasen, als wir in einer typischen steyrischen Hochzeit landeten. Da der Wirt für unsere Gruppe nicht extra kochen wollte, wurden wir mit einem großzügigen Hochzeitsessen verwöhnt und feierten mit dem Brautpaar den Beginn ihres neuen Lebensabschnittes.
Der nächste Tag brachte uns vorbei an der „Formel 1 Hochburg“ Zeltweg nach Leoben. Rund 90 Kilometer hatten wir entlang der wunderschönen Flusslandschaft heruntergespult.
Der dritte Tag brachte große Abwechslung in den „Radleralltag“. In Mixnitz, einem kleinen verträumten Ort, ist der Eingang zur romantischen Bärenschützklamm. Klar, dass wir als Bergsteiger der Versuchung nicht widerstehen konnten und dieses vom örtlichen Alpenverein betreute Naturdenkmal ausgiebig in Augenschein nahmen. Rund drei Stunden waren wir zu Fuß ohne unsere Räder unterwegs
Am Abend machten wir in Straßengl eine neue Bekanntschaft. Pater Paulus aus dem Bayerwald. Dieser Gottesmann ist nicht nur Bayer, sondern er lebt sozusagen Bayern. Gerne nahmen wir seine Einladung zu einer Kirchenbesichtigung am nächsten Morgen an. Wir staunten nicht schlecht, als das Pfarrhaus zu unserer Begrüßung mit weiß-blauen Luftballons geschmückt war. Als er dann auch noch genügend „Weihwasser“ in Form von Weißbier vorrätig hatte, schlugen auch unsere bayerischen Herzen noch höher, in die wir diesen sympathischen Menschem sofort einschlossen. Die Benutzung der Toilette war für normale Menschen kostenlos, von Preußen nahm er dafür einen Obulus von fünf Schilling. Obwohl der Abschied allen sehr schwer fiel, radelten wir weiter nach Mureck, unserem letzten Übernachtungsquartier.
Der letzte Radltag war kurz und führte uns nach Bad Radkersburg, direkt an der slowenischen Grenze. Nach einem kurzen Ausflug nach Slowenien hatten wir noch etwas zu erledigen. Franz Langbauer war der Sache kundig und sammelte auf der Strecke für die Teilnehmer in allen Gaststätten „Stempel“. Dafür erhielt jeder vom Fremdenverkehrsamt eine Flasche Wein zur Erinnerung und als Dankeschön. Eine schöne Geste, über die wir uns sehr freuten.
Nun ging es zurück. Der Bustransfer nach St. Michael klappte hervorragend. Dort luden wir die Räder um und heim ging`s nach Eggenfelden, das wir in den frühen Abendstunden erreichten.