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Tourentage in Nauders am Reschenpaß
15.-19. August 2001

So manchem war es nach dem Ortler noch nicht genug mit dem Berggehen und die ruhigeren Gemüter reisten am Mittwoch aus Eggenfelden an. Sofort gab es zufriedene Gesichter, als sie das wunderbare Talquartier in Nauders (1 340 m) in Augenschein genommen hatten. Zur Gebietserkundung unternahmen wir sogleich eine 3 ½ stündige Seenwanderung, die uns den richtigen Appetit für das Abendessen und die nächsten Tage bescherte.
Am nächsten Tag ging es gleich hoch hinaus. Mit Mataunkopf (2 890 m) und Großem Schafkopf (3 000 m) stand uns ein strammer Tag bevor! Über die herrlich gelegenen Goldseen (2 587 m) und die Pedross-Scharte (2 860 m) erreichten wir mit dem Mataunkopf unser erstes Tagesziel. Doch damit nicht genug! Sigi Kellner hatte sich in den Kopf gesetzt, mit dem Großen Schafkopf (3 000 m) seinen 50. Dreitausender zu besteigen. Gott sei Dank ist dieser Gipfel keinen Meter niedriger. Also machten wir uns auf den Weg und erfülltem ihm mit einem schönen Gratanstieg seinen Bergsteigertraum, was er mit einem Spanferkel honorieren wird. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank! Die am Abstieg gelegene Goldseehütte nutzten wir zu einer ersten Feier. Nach gut sieben Stunden reiner Gehzeit kamen alle zufrieden, hungrig und durstig im Tal an. Doch der Wirt hatte vorgesorgt.
Für den nächsten Tag war mit dem Tiroler Weg auf die Plamorderspitze (2 982 m) ein schwieriger Klettersteig geplant. Nach der Auffahrt mit der Bergkastel-Seilbahn ging es in gut 1 ½ Stunden hinüber zum Einstieg. Nach dem Anseilen, daß leider viel zu viel Zeit in Anspruch nahm, griffen wir in die Stahlseile.
Die etwas ungewohnte Fortbewegung im steilen Granit begeisterte uns von Anfang an. Nicht so begeistert waren wir von der Entwicklung des Wetters. Dunkle Wolken zogen auf und kündigten das für den Nachmittag angesagte Gewitter an. Als es kurz unter dem Gipfel zu regnen begann, entschieden wir uns für einen Notabstieg, der uns zwar tropfnass, aber gesund ins Tal führte. Der guten Laune am Abend tat dieses Bergabenteuer keinen Abbruch.
Der letzte Bergtag führte uns ins Langtauferer Tal. Im Schatten der mächtigen Weißkugel zogen wir unseren Weg zum Rotebenkopf (3 157 m) , wo wir schon wieder einen Dreitausender feiern konnten. Trotz etwas unsicherem Wetter lockte die benachbarte Falbanairspitze (3 200 m) über einen schönen Bergrücken zum Besuch. Der Abstieg ins Tal gestaltete sich bei einsetzendem Nieselregen allerdings etwas abenteuerlich. Die vorher schon dürftigen Wegmarkierungen hörten gänzlich auf, so dass wir die Route im weglosem Gelände selbst suchen mußten. Erst gegen Abend
kehrten wir, nun doch zunehmend müde, ins Gasthaus zurück, wo wir unsere Getränke-Akkus wieder füllten.
So blieb für den Sonntag nur noch Abschied zu nehmen von einem wunderbaren, ursprünglichen Berggebiet und einem freundlichem Wirt (ein Südtiroler eben).